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Alltag Krieg

27 Sep

Heute hatte ich mir vorgenommen das War Memorial zu besuchen. Das ist das große Kriegsmuseum direkt gegenüber der US Army Base. Dummerweise schließt in der Stadt, in der nie etwas schließt, offenbar jedes Museum am Montag seine Pforten. Ich bin also einfach ein bisschen U-Bahn gefahren um morgen das gleiche noch einmal zu versuchen. Allerdings gibt es einen Freiluftbereich, welchen ich mir schon mal ansehen konnte. Bemerkenswert war hier erneut der kreative Umgang mit der englischen Sprache auf den Schildern. Es ist ja nicht so, dass der nächste Amerikaner nur 200m entfernt wäre. Wobei die dann vielleicht nicht Lesen und Schreiben können. Wer weiß.

Da sonst heute nicht viel mehr passiert ist, erzähle ich doch mal ein bisschen aus meinem Alltag. Mein Zimmer hatte ich ja schon beschrieben. Es liegt im 3. (sprich 2.) Stock. Die Küche ist im 4. (also 3.) am Ende des Ganges. Ein mehr oder weniger kleines Problömschen stellen die Haushaltsgeräte dar. Diese sind nämlich nur bedingt in einer von mir autorisierten Sprache versehen. Zum Glück hat die Waschmaschine aber ne Art Automatik. Drückt man erst den kleinen orongschenen Knopf rechts und dann den großen direkt daneben wäscht die Maschine eine gewisse Zeit in in Abhängigkeit vom Gewicht der Wäsche (jaja Fuzzylogik und andere Wunder). Leider wird damit aber irgendwie nur normal schmutzige Wäsche sauber. Mein markiertes T-Shirt hab ich damit auf jeden Fall nicht gerade gebogen gekriegt. Auf der linken Seite ist allerdings ein Knopf welcher zwischen kalt, warm und beigewarm umschaltet. Dummerweise steht da nicht, wie warm (sprich wie klein) die Wäsche da wird. Vermutlich ist das aber das gleiche warme Wasser, wie bei mir aus der Dusche. Die anderen Knöpfe machen wohl was anderes. In der Küche gibt es neben Geschirr und einer Gefrierbox, wo ich Essen von meinen Eltern einlagern könnte, auch eine Mikrowelle. Zum Glück konnte ich jemandem zuschauen, wie er das Ding bedient. Der wichtigste Knopf, nämlich der Startknopf, versteckt sich hinter dem Designelement rechts unten ohne Beschriftung. Ein solches ist an allen vier Ecken.

Geldautomaten sind da schon Pflegeleichter. Man drückt einfach auf Englisch und schon spricht er “Englisch”. Das heißt er schreibt Englisch, denn er textet einen weiter auf Koreanisch zu. Die Schlitze sind für Geldein- und auszahlen, Sparbuch updaten, Geldkarten reinstecken etc. Wofür der zweite Monitor da ist, habe ich noch nicht rausgefunden. Interessanter weise nimmt nur ein Teil der Automaten meiner Bank meine Karte an. Der Rest behauptet, meine Karte wäre ungültig. Das macht aber nix, da mir die Uni bisher ₩0,00 (~0,01€) überwiesen hat.

Eine sehr amerikanische Angewohnheit ist es hierzulande, alles in Plaste zu verpacken. Dazu gehören zum Beispiel die Waffeln auf dem Foto. Ganz hinten ist eine Klarsichtfolie, in dieser waren eine lila und eine blaue Packung in welchen jeweils wieder zwei Packungen waren (vorne). Sehr beeindruckend.

U-Bahnfahren ist recht einfach. Selbst wenn man betrunken ist, kommt man nur sehr schwer auf die Gleise. Im Notfall kann man jedes Element (also nicht nur die Türen) nach vorne Öffnen (aber nur von der Gleisseite!!!). Die Bahn ist schnell und Umsteigen fast kostenlos. Beim Betreten des Bahnhofes (also sprich der zweiten oder dritten Subebene) geht man durch Drehkreuze oder Lichtschranken bei denen man seine RFID-Karte ranhalten muss. Beim Rausgehen dann das gleiche noch einmal. Eine einfache Fahrt kostet in der Regel ₩900, Umsteigen ₩100. Manche Strecken sind teurer. Bei Bussen klappt das genauso mit dem RFID nur kennt keiner die Linien außer den Eingeborenen und man kommt fast immer mit der U-Bahn überall hin, wo man hin will (oder wenigstens nah genug). In der Bahn wird man auch ständig zugetextet. Natürlich mit Monitoren über Monitoren, aber auch mit Ansagen. Die Ansage “Next stop Incheon. You may exit on the right.” hat auf Koreanisch eher den Charakter einer Gutenachtgeschichte für Kleinkinder, inkl. Betonung und Länge. Bei Merkwürdigen Fahrmanövern entschuldigen sich die Fahrer zusätzlich per Durchsage. Das scheinen sie allerdings öfters nötig zu haben, als in Berlin. Dies liegt aber sicher auch am Takt der Berliner S-Bahn.

 
3 Kommentare

Eingestellt um 23:14 KST

 
  1. Irene

    Dienstag, 28. September 2010 at 04:57

    super Nasszelle – Handtuch vergessen – no problem

     
  2. Andreas

    Donnerstag, 30. September 2010 at 00:56

    Das mit der Nasszelle mußt du mir erklären. Reinigt man die Toilette automatisch mit, wenn man duscht, oder wie geht das?
    Ansonsten hier noch ne Bestellung: Mehr Bilders von Waschmaschinen, der Gefriertruhe und natürlich will ich endlich mal nen Bus sehen ;)

     
    • Jo

      Donnerstag, 30. September 2010 at 14:22

      Ja so könnte man das sehen. Allerdings macht man sie vor allem naß und das Zimmer dunstig. Ein Plan zum regelmäßigen Lüften ist also Pflicht.

      Wo soll ich denn hier noch mehr Waschmaschinen her zaubern? Ich bin doch froh, dass ich diese habe und mich nicht um das Waschmittel kümmern muss. Ja und das mit den Bussen also mal sehen… ;)