RSS
 

Krachbummbäng

29 Sep

Gestern habe ich also einen zweiten Anlauf ins War Memorial unternommen. Und tatsächlich, es war offen. Es waren allerdings trotzdem nicht deutlich mehr Besucher anwesend. Der Eintritt war kostenlos und den Audioguide habe ich nach der zweiten Nummer ausgeschaltet. Scheinbar hatten Nordkoreaner oder Volksarmisten die Texte geschrieben. Dummerweise waren oft auch die Beschriftungen nicht viel aussagekräftiger, zumindest die in Englisch. So stand z.B. in der Regel unter einer Pistole, dass es sich um eine Pistole handelt – gut zu wissen. Generell hatte das Museum, gemessen an seiner Größe, vergleichsweise wenige Exponate. Die Mehrheit der ausgestellten Dinge waren Dioramen. Diese waren dafür aber hübsch gestaltet. Eines hatte sogar gespielte Szenen en Miniature per Halbspiegeltechnik in die Modelle projiziert.

Man beginnt im zweiten Stock (also im ersten) und geht durch die Memorial Hall in den ersten (also nullten) Stock. Dort erwartet einen die Steinzeit mit Faustkeilen etc. Weiter geht es zu den ersten Klumpenwaffen und dann ist man schon ruckzuck in der Antike (fernöstlich) mit Pfeilen und Bögen und Pferden und was weiß ich. Bekanntlich war Schießpulver im fernen Osten schon im Mittelalter bekannt und so kann man sich hier noch eine Reihe verschiedenster Konstrukte anschauen, wie zum Beispiel Raketenpfeile und “Maschinengewehre”. Des weiteren waren dicke Kanonen mit dicken Kanonenpfeilen zu bestaunen sowie normale Pfeile, Bögen, Armbrüste, Katapulte und was weiß ich noch alles. Ach und die Schwerter und Säbel nicht vergessen!!! Außerdem stand da noch das Modell eines Schildkrötenbootes herum. Damit haben die Koreaner irgendwann einmal die Chinesen und/oder Japaner verhauen. Das kam recht häufig vor und die Koreaner waren auch recht oft siegreich. Das kann aber auch am Museum liegen. Speere gibts fast keine, weil sie für den Nahkampf ungeeignet waren und sonst von diversen Distanzwaffen übertrumpft wurden (im Gegensatz zum europäischen Mittelalter).

In den oberen Geschossen ging es dann mit dem Koreakrieg weiter. Viele Dioramen und Videos, welche die Geschehnisse ähnlich wie im Film Starship Troopers darstellen. Im laufe des Krieges wurde so ziemlich das gesamte Land kurz und klein geschossen, da sich die Front einmal von der Mitte bis nach dem Süden runter, dann bis ganz in den Norden, dann wieder auf nicht ganz so weit in den Süden und schließlich auf den 38. Breitengrad verschoben hatte. Unterstützt wurden die Südkoreaner von den Amis sowie einer ganzen Reihe weiterer Truppen von UN-Mitgliedern. Die Nordkoreaner wurden hingegen erst später durch die Chinesen im Geheimen unterstützt sowie durch russische Militärtechnik.

Um sich zu revanchieren, haben die Südkoreaner gleich mal am Vietnamkrieg teilgenommen. Auf der Etage gab es auch einen War Simulator, der aber scheinbar leider ausgeschaltet war… Weiter gab es noch einige größere Ausstellungsgegenstände, wie Autos und zwei kleine Flugzeuge. Dann kam die Abteilung mit modernem Spielzeug. Tolle Roboter und PANZER. Alles koreanische Technik versteht sich. Die Ähnlichkeit mit einem Abrahms der Amis ist reiner Zufall! Lustig war noch der hyperMegaREALISTISCHE Flug in einem Kampfflugzeug inkl. Rüttelmechanik im Sitz und 3D!!! Der Ballerstand war leider nur für geführte Gruppen – sprich Schulklassen. Abgesehen davon standen überall und ständig diverse Schiffsmodelle rum.

Nun kommt man praktischer Weise wieder am Anfang raus und kann direkt wieder in der Steinzeit weiter machen. Sehr philosophisch. Die anderen Besuchergruppen neben mir stellten Veteranen und Schulklassen da. Letztere haben ausgiebig und scheinbar auch ohne eine Regel zu brechen getestet, ob denn alle Exponate noch genau so stabil sind wie vor 60 Jahren. Meistens verlief der Test positiv.

 
5 Kommentare

Eingestellt um 23:10 KST

 
  1. Thomas

    Samstag, 2. Oktober 2010 at 00:57

    erster!!

     
    • Jo

      Samstag, 2. Oktober 2010 at 01:05

      SOLCHE Kommentare werden ja eigentlich immer gleich gelöscht…

       
  2. Thomas

    Samstag, 2. Oktober 2010 at 01:08

    der museumsbesucher in einer zeitschleife gefangen – koreanischer science-fiction-versuch?

     
  3. Andreas

    Sonntag, 3. Oktober 2010 at 03:05

    Was die Beschriftung von Exponaten angeht, scheinen sich die Länder dort nicht zu unterscheiden. Geh mal noch in Japan in ein Museum. Nur zur Sicherheit.
    Bild 23 verstehe ich nicht. Was soll das darstellen? Eine Art Behörden Typ Stacheldraht?

    P.S. Wo bleiben die Busse?
    P.S.2 Bitte das mobile plug-in wieder aktivieren.

     
  4. Andreas

    Sonntag, 3. Oktober 2010 at 03:06

    Jetzt geht’s plug-in wieder…